Brüssow 14.04.2010 >> Bericht

Solarkraftwerk im Nordosten der Uckermark geplant

Brüssower Stadtverordnetenversammlung vertagt Beschlüsse zu diesem Thema

Im nordöstlichsten Zipfel der Uckermark zwischen Grimme und Brüssow plant die nordfränkische Firma Beck Energy auf Ackerfläche von 130 Hektar ein Solarkraftwerk mit einer Nennleistung von etwa 17 Megawatt. Ein ähnlich großes Kraftwerk baut die Firma in diesem Jahr auf brachem Gewerbegebiet in Reckahn knapp 10 Kilometer südlich der Stadt Brandenburg.

Am Dienstagabend sollte die Brüssower Stadtverordnetenversammlung über die Aufstellung für die Satzung des Bebauungsplans entscheiden, eine frühzeitig Öffentlichkeitsbeteiligung billigen und einen Städtebaulichen Vertrag beschließen. Mit der Bekanntgabe der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung erfuhr die Öffentlichkeit das erste Mal von einem derartig riesigen Solar-Projekt. Auch für einen Teil der Stadtverordneten war das Thema neu. Bisher hat es dazu nur im nicht-öffentlichen Teil des Bauausschusses Informationen gegeben, die auch nicht nach Außen getragen worden waren.

Entsprechend hitzig gestaltete sich die Einwohnerfragestunde. Man wollte genau wissen, welche juristischen Vorentscheidungen für den Bau einer derart riesigen Solaranlage durch die Aufstellung des Bebauungsplans und die Öffentlichkeitsbeteiligung gefällt werden. Diese Frage konnte oder wollte Bauamtsleiter Werth nicht beantworten. Er beschrieb immer nur die Einflussmöglichkeiten auf die Bebauung. Die anwesenden Einwohner forderten die Stadtverordneten auf, die Entscheidungen über das Solarkraftwerk zurückzustellen und kurzfristig eine Einwohnerversammlung einzuberufen, damit sich die betroffenen Bewohner des Dorfes Grimme und des Vorwerks Butterholz ein Bild von dem Vorhaben machen können.

Dem widersprach Volker Lorenzen als Abgesandter der Firma Beck Energy. Die Bundesregierung plane die Förderung von Solarkraftwerken auf Ackerflächen ab 1. Juli 2010 einzustellen. Wenn heute keine positive Entscheidung falle, werde sich der Investor vermutlich von dem Vorhaben zurückziehen. Damit traf er wohl den falschen Ton in der Debatte. Die Stadtverordneten beschlossen einstimmig, die Beschlüsse zurückzustellen, kurzfristig eine Einwohnerversammlung einzuberufen und Beck Energie einzuladen, das Solarprojekt der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Von Volker Lorenzen war am Mittwoch zu erfahren, dass seine Vermutung sich nicht bestätigt hat. Beck Energie wird an seinen Investitionsplänen festhalten und den Entwurf für sein Solarkraftwerk auf einer Einwohnerversammlung präsentieren. (ph)

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