Hammelstall 01.02.2008 >> Kommentar

Wallmow unter Strom

Die gesamte Uckermark als ein Windeignungsgebiet

Es ist erklärtes Ziel der Enertrucker, den fünf Kilometer Abstand zwischen den einzelnen Windfabriken zu unterlaufen. In ihren Augen ist der neue Regionalplan Wind für die Uckermark eine Verhinderungsplanung, die den Zielen der Enertrag entgegen steht, gewinnbringend Strom zu erzeugen.

In der heutigen Ausgabe der „Prenzlauer Zeitung“ (01.02.2008) - aufgeschrieben von Sigrid Werner - darf sich Enertrag AG-Vorstand Müller beim Besuch des neuen IHK-Vorsitzenden Dr. Ulrich Müller in Prenzlau mal wieder voll austoben: „Hier ein bisschen Windkraft, da ein bisschen Windkraft, das helfe nicht weiter, solle die Forderung nach 12 Prozent Anteil erneuerbarer Energien bis 2020 erfüllt werden.“ Er benennt die Zielvorstellung der Windjunker ganz klar:“ „Wir brauchen große Konzentrationsflächen, sonst haben wir zersplittert künftig überall alle fünf Kilometer Windräder zu stehen, die Windstrom nur noch teurer machen.“ Wer bei der Dichte von Windrädern, die wir hier erleben, etwas von "zersplittert" faselt, der muss schon ein arger Zyniker sein.

Mit dieser von Wind-Müller beschriebenen Interessenslage und Stossrichtung – weg vom 5 km Abstand zwischen den Windeignungsgebieten - erscheint der Konflikt um die Windfabrik Wallmow/Trampe/Grünberg („Wallmow-Nord“) in ganz eindeutigem Licht. Mit der Klage gegen das „Nein“ seitens der Landesumweltamtes im Fall der Teilwindfabrik Trampe und dem Antrag auf die Errichtung von sieben Windrädern in der Gemarkung Wallmow soll Bestandschutz geschaffen werden, bevor der neue Regionalplan Wind in Kraft tritt. In diesem neuen Windplan wird es dieses Windeignungsgebiet dann zwar nicht mehr geben, aber die Mühlen stehen ja schon. Für das theoretisch gestrichene Windeignungsgebiet „Wallmow-Nord“ dürfen dann weitere Mühlen im neu hinzukommenden zwei Kilometer entfernten Windeignungsgebiet „Wallmow-Süd“ errichtet werden.(ph)

Sigrid Werner scheint das Ganze ziemlich inspiriert zu haben. Schreibt sie doch unter dem Motto "Jubel statt Jammer" gleich noch einen Kommentar zur Wirtschaftskraft der Uckermark. Und prophezeit uns ganz nebenbei mehr als 31 Tage Jubel.

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