Hammelstall 10. März 2006 >> Bericht

Windfabrik Wolfsmoor

Enertrag nimmt Penkuner Firmen in Sippenhaft

Nachdem die Penkuner Stadtverordnetenversammlung Anfang März mehrheitlich beschlossen hatte, dem Genehmigungsbescheid des Landesumweltamtes Brandenburg für die Errichtung von 22 Windkraftanlagen des Windfeldes Wolfsmoor in der benachbarten Gemarkung der Stadt Brüssow zu widersprechen, lassen nun die Windjunker von der Enertrag ihre Muskeln spielen.

Frei nach dem Motto „wessen Brot ich fress, dessen Lied ich sing“ werden nun Firmen aus Gemeinden, die auf Windräder pfeifen, von Aufträgen der Enertrag ausgeschlossen. Erste Opfer der neuen Geschäftspolitik sind die Penkuner „Dachdecker u. Bauservice Gmbh“ und ein Tischler aus Wollin.

Gemeinsam hatten sie sich um einen Auftrag bei der Enertrag beworben, der etwa ein Volumen von 170.000 Euro hatte und der für die beiden Firmen etwa 8 Wochen Arbeit bedeutet hätte. Folgt man Manfred Döring, dem Geschäftsführer der „Dachdecker u. Bauservice Gmbh“, standen die Chancen auch nicht schlecht, den Auftrag an Land zu ziehen. Bis letzten Montag.

Da erhielt Manfred Döring ein Schreiben der „Enertrag Gut Dauerthal GbR“ vorab per Fax in dem es heißt: „Die negative Einstellung der Gemeinde Penkun zur Nutzung und Erzeugung der erneuerbarer Energie aus Windkraft hat uns dazu bewegt, Firmen, die ihren Sitz in der Gemeinde Penkun haben, zukünftig von Auftragsvergaben auszuschließen.“

Für Geschäftsführer Döring ein ungeheuerlicher Vorgang. Er es für ihn nicht akzeptabel, warum eine Firma von der Enertrag für politische Enscheidungen in der Stadt abgestraft wird. Ob andere Firmen aus Penkun, die in der Vergangenheit für die Enertrag gearbeitet haben, ebenfalls betroffen sind, ist derzeit noch unklar.

Eine Stellungnahme von Seiten der Enertrag, die „Windmüllers-Land“ bei Enertrag-Sprecher Stefan Wagner erbeten hat, war bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht eingetroffen. (peter huth)

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